Was erwartet euch bei The View of The Shard? Wie schön ist die Aussicht? Die Skyline der britischen Hauptstadt London wird seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs optisch immer mehr von neu errichteten Hochhäusern bestimmt. Die Entwicklung hat seit dem Immobilienboom in England und speziell London in den 1990er Jahren noch einmal deutlich an Dynamik gewonnen. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts recken sich vor allem in der City of London und den Docklands zahlreiche neue „Skyscraper“ gen Himmel. Inzwischen mehren sich auch die Stimmen, die vor einer unumkehrbaren Veränderung des historischen Stadtbilds warnen. Doch London wächst trotz allem immer höher über sich hinaus. Bestes Beispiel dafür ist „The Shard“ (die „Scherbe“), ein beeindruckender Wolkenkratzer und einer der wenigen, die für das Publikum zugänglich sind. Mittlerweile hat sich The Shard sogar zu einer äußerst beliebten Touristenattraktion entwickelt. Was ihr auf dem höchsten Gebäude von England erleben könnt und es sich lohnt, das 310 Meter hohe Konstrukt zu erklimmen, erfahrt ihr in diesem Artikel über The View from The Shard.
Inhaltsverzeichnis
Über The Shard: Kurze Geschichte
Mit 310 Metern Höhe ist der von März 2009 bis Februar 2013 erbaute Wolkenkratzer „The Shard“ (Scherbe/Splitter) im Londoner Stadtteil Southwark das aktuell höchste Gebäude in Großbritannien und der EU.
Es gehört zum Londoner Immobilienbesitz der Familie des Staatsoberhaupts des Emirats Katar Tamim bin Hamad Al Thani. Das wie eine schmale Pyramide spitz zulaufende Bauwerk beherbergt in 87 Etagen von unten nach oben einen knapp 7.500 m² großen Einzelhandelsbereich, Büroräume und Wintergärten, Restaurants und Ausstellungsflächen, das 5-Sterne-Hotel „Shangri-La“, zehn Luxuswohnungen und die Aussichtsplattform in 221 bis 232 Meter Höhe. Für den Bau von „The Shard“ wurde 2008 bis 2009 auf dem Grundstück südlich des Bahnhofs London Bridge eigens die 1975 dort errichteten Southwark Towers abgerissen.
Die Scherbe ist eine moderne Pyramide aus Beton, Glas und Stahl
Statt der sonst üblichen Sprengung erfolgte der bis dato umfangreichste Abbruch im Vereinigten Königreich wegen der dicht bebauten Nachbarschaft nur schrittweise. Federführend bei der Planung war der international tätige und erfolgreiche italienische Architekt Renzo Piano, der sich bei seinem Entwurf von den nah gelegenen Bahngleisen, den Londoner Spitzdächern aus dem 18. Jahrhundert und den Masten von historischen Segelschiffen inspirieren ließ. Das Gebäude verfügt über eine Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung und wurde als eines der ersten Hochhäuser in Großbritannien gemäß der aufgrund des Anschlags auf das World Trade Center 2001 in New York verabschiedeten Richtlinien zu Sicherheit und Stabilität der US-amerikanischen Bundesbehörde „National Institute of Standards and Technology“ erbaut. Der verwendete Spannbeton erlaubt eine Schwingung von bis zu 400 Millimetern.
The View from The Shard besichtigen: Erfahrungsbericht
Der Bau ist unter Bewohnern und Besuchern der britischen Hauptstadt vor allem auch für die beiden Aussichtsplattformen im 69. und 72. Stockwerk bekannt. Die Touristenattraktion „The View from The Shard“ wurde am ersten Februar 2013 im Beisein des damaligen Londoner Bürgermeisters Boris Johnson feierlich eröffnet. Unter den ersten 5.000 Gästen war auch ein Mann, der die Gelegenheit nutzte, um seiner Freundin auf dem höchsten Punkt Londons einen Heiratsantrag zu machen.
Der tolle Ausblick von The View from The ShardNach der Eröffnung veröffentlichte die englische Tageszeitung „The Guardian“ ein interaktives Panorama mit allen von oben sichtbaren Gebäuden im Umkreis. Im Eingangsbereich an der Joiner Street sind ebenfalls mehrere animierte Karten sowie Bildschirme mit Filmen zur Baugeschichte des Gebäudes zu sehen. Auf diesen werden u.a. die Verbindungen zum öffentlichen Nahverkehr und die in dem Wolkenkratzer verkehrenden 44 Aufzüge gezeigt.
Schon die Fahrt nach oben ist ein multimedial gestaltetes Erlebnis
In den Aufzügen zur Plattform wird ebenfalls mit Bildschirmen die Illusion erzeugt, man fahre durch berühmte historische Bauten Londons wie St Paul’s Cathedral, Whitehall und das British Museum. Im 33. Stockwerk wechseln die Besucher den Lift und folgen dabei einer einer riesigen, nach Abschnitten beschrifteten Abbildung der Themse. Beim Ausgang in das 68. Stockwerk erwartet die Gäste schließlich eine künstliche Wolkenlandschaft, deren einzelnen Wolken jeweils kurz erklärt werden.
Im 69. Stockwerk öffnet sich dann endlich der ersehnte Rundblick mit einer Sichtweite bis zu 60 Kilometern von je nach Witterungsverhältnissen. Mit den dort oben angebrachten Fernrohren kann man die Umgebung in Echtzeit beobachten und sich deren über 200 Sehenswürdigkeiten in zehn Sprachen anzeigen lassen. Darüber hinaus stehen auch Aufnahmen aus jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung.
Fazit
The Shard konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen. Versteht mich nicht falsch: Der Turm sieht gut aus, die Aussicht ist klasse, alles hat reibungslos geklappt und es ist schon echt spannend und etwas unheimlich, in 300 Metern Höhe auf der offenen Plattform zu stehen und den Wind pfeifen zu hören. Doch warum bin ich nicht überzeugt? Weil es für die gebotene Leistung einfach viel zu teuer ist. Andere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in London sind auch teuer, wie zum Beispiel der Tower of London oder Madame Tussauds. Doch da habe ich das Gefühl, auch etwas für mein Geld zu bekommen. Bei The Shard war das (leider) nicht so. Als gelungene Alternative solltet ihr euch also eher das Riesenrad London Eye anschauen. Das ist zwar auch nicht günstig, doch der Spaß- und Zufriedenheitsfaktor ist dort deutlich höher!
Öffnungszeiten The Shard
Hier sind die Winteröffnungszeiten 2018 (bis zum 21. März) für The View from The Shard:
- Montag: 10 Uhr bis 19 Uhr
- Dienstag: 10 Uhr bis 19 Uhr
- Mittwoch: 10 Uhr bis 19 Uhr
- Donnerstag: 10 Uhr bis 22 Uhr
- Freitag: 10 Uhr bis 22 Uhr
- Samstag: 10 Uhr bis 22 Uhr
- Sonntag: 10 bis 19 Uhr
Der letzten Einlass erfolgt immer eine Stunde vor Schließung. Empfehlenswert ist es allerdings, mindestens 2,5 Stunden vor Schließung mit der Besichitgung zu beginnen, um genügend Zeit zu haben, alles zu erkunden.
Tickets & Eintrittspreise für The View from The Shard
Der Eintrittspreis für The View from The Shard liegt bei 30 € (Erwachsene) bzw. 22,60 € (Kinder 4-15). Kinder unter 4 können das Gebäude umsonst besichtigen. Die Tickets bekommt ihr auf GetYourGuide, wo ihr in Euro ohne Wechselgebühren zahlen könnt.
Tickets für the Shard bestellen
Achtung: Vor Ort gekaufte Tickets sind teurer (£30,95 für Erwachsene und £24,95 für Kinder).
Anfahrt: Wie komme ich zu The Shard?
The Shrad liegt südlich der Themse, an folgender Adresse: 32 London Bridge St, London SE1 9SG.
Die U-Bahn Station London Bridge (Jubilee Line und der Picadilly Line) liegt nur 100 Meter entfernt vom beeindruckenden Wolkenkratzer. Wer den Bus bevorzugt, sollte an der Haltestelle London Bridge Station (Stop S) aussteigen. Letzte Anreisemöglichkeiten: die Thames Clippers Boote, Anlegesteg London Bridge City Pier.
Öffentliche Verkehrsmittel | Linien |
---|---|
U-Bahn | Station „London Bridge“ (Jubilee und Northern Line) |
Bus | Haltestelle „London Bridge Station“, Linien 47, 343, 381 und RV1. Nachts N199 und N381. |
Thames Clippers | Anlegesteg „London Bridge City Pier“ |
Warst du schon mal gegenüber im Sky Garden? Das kostet gar nichts und man ist seeehr zufrieden für sein Geld 😉 man muss sich nur ca. 2 Wochen auf der Internetseite vorher anmelden, da gibt’s timeslots und in denen muss man das Ganze besichtigen, man hat tollen Ausblick und drinnen ist es mit den Pflanzen auch schön …habe ich letztes Jahr das erste Mal gemacht und mache ich dieses Jahr wieder!
Hallo Andrea,
ja, den Skygarden kenne ich – ist sehr schön!
Ein Bericht folgt diesbezüglich auch in Kürze 🙂
Viele Grüße,
Roman