Für Fans von Kuriositäten ist das Grant Museum of Zoology der UCL bei einem Besuch in London schon fast ein Muss. Die umfangreiche Sammlung des naturkundlichen Museums besteht aus rund 68.000 zoologischen Exemplaren, sodass es während einer Erkundungstour durch die Räumlichkeiten – ein wahres Kuriositätenkabinett – einiges zu entdecken gibt. Was euch im Grant Museum of Zoology in London erwartet, verrate ich euch hier.
Inhaltsverzeichnis
Das Grant Museum of Zoology in der Übersicht
Als letztes verbleibende naturgeschichtliche Museum der Universität London ist die 1828 von Robert Edmond Grant begründete Sammlung einer der Anziehungspunkte für London Besucher, die nicht nur die gängigen Sehenswürdigkeiten besuchen möchten. An der Universität von Edinburgh unterrichtete Grant einst auch Charles Darwin. Während die Studenten der UCL seit 1828 von der Sammlung profitieren konnten, wurde sie erst 1996 für nicht studentische Besucher zugänglich gemacht. Seit 2011 befindet sich das Museum im historischen Rockefeller Gebäude. Heute umfassen die Exponate nicht nur die Sammlung von Robert Edmond Grant, der sich zu seinen Lebzeiten der Erforschung von wirbellosen Meerestieren widmete, sondern auch Exemplare aus den Sammlungen von Victor Negus, Doris Mackinnon, Karl Pearson und Thomas Henry Huxley.
Eintauchen in die naturkundliche Sammlung des Grant Museums
Der Eingang des Museums ist dank der großen Fahne ist schwer zu übersehen. Seid ihr einmal drinnen, müsst ihr noch links durch eine zweite Tür gehen, wo ihr dann von netten Student(inn)en empfangen werdet. Ihr bekommt von denen ein paar Infos und ein Heftchen für die Besichtigung. Danach geht es weiter ins Museum und in den mit Präparaten total überfüllten Raum. Der ist beeindruckend – bis unter die Decke sind hier die Ausstellungsstücke „aufgetürmt“!
Das Grant Museum of Zoology ist auf jeden Fall eine sehr sehenswerte Einrichtung. Mit rund 68.000 Feuchtpräparaten bietet das Museum einen wahren Schatz für wissbegierige Naturliebhaber. In der Sammlung finden sich unter anderem ein Skelett der Quagga, eines der seltensten Skelette der Welt. Auch Dodo-Knochen und die Blaschka-Glasmodell und Ziegler-Wachsmodelle sowie Vernon Edwards ausgestorbene Fischmodelle gelten als Highlights der Sammlung.
Doch auch kleine Affen, sezierte Mäuse, Elefantenschädel, Gehirne, Maulwürfe, Schmetterlinge, Schlangen und vieles mehr. Da stellt man sich die Frage: Wer sammelt so was? 🙂 Im Eingangsbereich findet ihr ein Glas mit unzähligen toten Maulwürfen oder eine Sammlung von Hasen-Beinen. Das ist teilweise echt skurril!
Das Ganze hat natürlich einen wissenschaftlichen Zweck. Viele der Exemplare sind seit über 150 Jahren in Flüssigkeit konserviert und so finden sich auch zahlreiche Kreaturen, die heute vom Aussterben bedroht sind. Noch heute wird die Sammlung von den Studenten der Universität genutzt, doch die Kuratoren des Museums sorgt auch mit Sonderausstellungen und einem breit gefächerten Veranstaltungsprogramm dafür, dass Besucher tiefer in die Materie eintauchen können. Als Aufgabe wird auch gesehen die Bevölkerung mit den neuesten Forschungsergebnissen des UCL vertraut zu machen. Eine vollständige Übersicht über die Exponate erhaltet ihr auch über online über den Grant-Museum Katalog, den die University College London bereitstellt und pflegt.
Schaut euch natürlich auch die kleine „Lichtgalerie“ mit den kleinsten Ausstellungsstücken an – die sehr schön in Szene gesetzt wurde:
Ihr könnt übrigens auch das Museum unterstützen, in dem ihr eines der Präparate „adoptiert“. Dann steht neben dem Präparat ein kleines Schild mit eurem Namen. Eine schöne und coole Art der Spende – denn wer kann schon sagen, dass er in London eine tote Fledermaus adoptiert hat? Hier ein Beispiel:
Bei eurem Besuch solltet ihr euch wirklich die verschiedenen Glasvitrinen in Ruhe anschauen – überall lauern interessante Präparate. Es werden euch hier so viele Ausstellungsstücke präsentiert, dass man schnell etwas übersieht. Mir ist es echt schwergefallen, eine Auswahl von Fotos für diesen Artikel zu treffen (ihr seht, es sind viele geworden!), da es viele spannende Sachen zu sehen gibt und ich unzählige Bilder gemacht habe. Lasst euch also ruhig Zeit beim Erkunden.
Fazit
Wenn ihr London mal anders erleben wollt, seid ihr hier am richtigen Ort. Von der wissenschaftlichen Bedeutung ganz abgesehen, hat man hier das Gefühl, in einem Kuriositätenkabinett zu sein oder durch das Labor eines verrückten Wissenschaftlers zu gehen. Auch der Saal an sich, aus dunklem, massivem Holze ist beeindruckend und lässt einen irgendwie in das London des 19. Jahrhunderts reisen. Es ist mal etwas anderes und ein sehr nettes Museum für Zwischendurch, zumal der Eintritt kostenlos ist. Und Kinder werden sich sicherlich über die zahlreichen Skelette freuen.
Sehr schön fand ich auch, dass das Museum kostenlose Vorträge zu verschiedenen wissenschaftlichen Themen anbietet (setzt euch einfach hin und hört zu, falls euch der Vortrag interessiert). Zu bemängeln gibt es hier gar nichts – London beeindruckt mal wieder und zeigt, dass man auch Qualität den Besuchern kostenlos zugänglich machen kann.
Eintritt
Seit Gründung der Sammlung durch Professor Grant bis heute wird die umfangreiche Sammlung für Lehrzwecke genutzt. Entsprechend ist der Eintritt kostenfrei möglich. Besucher müssen sich lediglich beim Pförtner melden und können sich dann in Ruhe den Exponaten widmen.
Öffnungszeiten
Das Grant Museum of Zoology in London könnt ihr Montag bis Samstag von 13:00 bis 17:00 Uhr besuchen. Einplanen solltet ihr ca. eine Stunde, da viele der Ausstellungsstücke sehr sehenswert sind.
Anfahrt: Wie komme ich zum Grant Museum of Zoology?
Das im Rockefeller Gebäude untergebrachte Grant Museum of Zoology findet ihr in der 21 University Street in London.
Ihr könnt das Museum sowohl über die Underground Station „Euston Square Station“ als auch über die Station in der „Warren Street“ gut erreichen. Wer es bevorzugt, mit den roten Bussen anzureisen, muss an der Station „Capper Street“ aussteigen, die von den Linien 24, 29, 73 und 390 angefahren wird. Alternativ könnt ihr auch der Bushaltestelle „Euston Square“ aussteigen (Bus 18, 73, 205 und 390).
Öffentliche Verkehrsmittel | Linien |
---|---|
U-Bahn | „Euston Square Station“ (Circle, Hammersmith & City sowie Metropolitan Line) oder „Warren Street“ (Northern Line und Victoria Line) |
Bus | Haltestellen „Capper Street“ (Linien 24, 29, 73 und 390) oder „Euston Square“ (Linien 18, 73, 205 und 390). |